Donnerstag, 24. Januar 2013

Der Südwesten: Buchten, Bäume, besondere Menschen....

Nun haben wir eine längere Zeit nichts mehr von uns berichtet, aber schon kommen die ersten Anfragen, ob wir denn nichts Neues mehr erleben. Ganz im Gegenteil, jeder Tag bringt neue Erfahrungen, Erlebnisse und Überraschungen. Also, dann mal der Reihe nach:
Wir waren wieder on the road, Richtung Westen, die Küste entlang. Eine kurze Visite führte uns in den Fitzgerald River Nationalpark, der mit grandioser Felsen- und Meer- Landschaft sowie mit funkelnagelneuen Park- und Picknick- Anlagen beeindruckt. 


 Am nächsten Tag weiter durch Raventhorpe, ein kleines Minenstädtchen im Nirgendwo. Wir kauften das Nötigste ein und wollten gleich weiter. Auf dem Weg fiel uns aber diese liebevoll gestaltete Blumenskulptur auf. Foto raus, Aufnahme.


Das blieb nicht unbemerkt. Glen, der örtliche Polizist, sprach uns an. Kai und er hatten gleich viel Gesprächsstoff: Funkfrequenzen, Autos, Reiseziel und und und. Glen gab uns seine Adresse mit der Bitte, Polizeiabzeichen mit ihm zu tauschen. 


In dieser Gegend im Landesinneren ist Kunst am Wegesrand offensichtlich sehr beliebt. Hier ein Werk für alle Lehrer der 1. Klasse, die das Tt durchnehmen:  
 Ist das Kunst, oder kann das weg?
 BMW, sieht aber aus wie eine Goldwing. Sowas gibt es in Deutschland gar nicht. Kai wurde fast ein bisschen neidisch.
 Windmühlen? Warum nicht? Hier im flachen Outback weht er ganz gewaltig. Einige moderne Windkraft-Anlagen zeugen davon, dass dies von den Australiern auch schon bemerkt wurde.
 Auf dem Weg in die Stirling Range: Plötzlich ragen aus der Ebene hohe Granitberge auf:
 Hervorragend präparierte Wanderwege laden zum Gipfelsturm ein. Uns reichte jedoch der Blick nach oben.
 Weiter in den Porongurup- Nationalpark, der dafür berühmt ist, dass große Bäume sozusagen aus Felsen wachsen:
 Der abendliche Übernachtungsplatz: Über der Torbay- Bay dieser wunderschöne Outlook, der uns Gelegenheit für ein stilvolles Sunset- Dinner- Steak bot:

 Albany: Eine sehr nette, gemütliche Kleinstadt mit Geschichte. Zuerst begeisterte uns dieses Fachwerk-Häuschen, weil es kostenlose, blitzsaubere, warme Duschen für alle Durchreisenden beherbergt:
Das wird von allen Backpackern auch gern angenommen. Wir machten da keine Ausnahme!
 
Hoch über der Stadt verschafften wir uns anschließend erst einmal einen Überblick über die herrliche Lage dieser ehemaligen Walfänger- Siedlung:
 Südlich der Stadt führt ein Tourist-Drive in den Torndirrup-Nationalpark mit seinen bizarren Felsformationen und einem "Blowhole", das allerdings mangels Seegang nur warme Luft, kein Wasser ausblies:



Zurück in der Stadt besichtigten wir das "Goal-Museum": Der Bogen war gespannt zu den armen Schotten, die vom Gefängnis in Inverary hierher geschafft wurden.
 


Davor griffen diese zwei Aboriginal-Frauen schon am frühen Nachmittag zu Bottle. Viel ist hier schief gelaufen in der Vergangenheit!





 Auch der Walfang hat großen Schaden angerichtet, diese riesigen Harpunenköpfe mit Sprengstoff-Ladungen zeugen davon. Inzwischen wird das Geld aber mit "Whalewatching" verdient und da, wo früher die Tiere abgeschlachtet wurden, kann man heute im August/September Walmütter mit ihren Jungen bewundern.
 Denmark: Ein von Alternativen gegründeter Ort, der heute vor allem mit Kunsthandwerk handelt und mit einer preisgekrönten Bäckerei Besucher anlockt.
 Ist dieses Wohnmobil-Gefährt nicht toll? LKW-Zugmaschine mit Kabine, hinten dran ein Hänger, der auch, etwas geräumiger, zum Wohnen ausgebaut ist. Manche brauchen halt mehr....
 Nächster Stellplatz: Perry´s Beach westlich von Albany. Ein großer, sehr preisgünstiger Campingplatz, auf dem sich australische Familien im Sommerurlaub häuslich einrichten. Unter ihnen auch die Betreiber der Tauchbasis in Coral Bay am Ningaloo- Riff. Dort wollen wir ja noch hin. Vielleicht hilft die Bekanntschaft bei den Preisverhandlungen.....
 Nun führte uns der Weg ins Landesinnere zu den gigantisch hohen Eukalyptusbäumen um Pamberton. Zuerst mussten wir allerdings an diesem jungen Stier vorbei, der aus der Umzäunung entkommen war.
 Giant Trees am Karri Forest Explorer Drive:
Praktisch, wenn´s mal regnet: Da findet eine ganze Touristen-Gruppe Unterschlupf.

 



 Ein Campingplatz mitten im Wald, den schöne Allrad-Fahrzeuge zu schätzen wissen:

Mit Bademöglichkeit im Stausee:


 Abends "mieteten" wir uns im Nationalpark auf einem einsamen Waldplatz ein. Sehr schön: man konnte Feuer schüren, Holz lag genügend bereit, und für warme Duschen befeuerten wir den Badeofen wie vor 100 Jahren. Herrlich!.
 Hier trafen wir uns auch mit Münchnern wieder, die wir bereits am "Parry´s Beach" kennen gelernt hatten: Fridolin (5) mit Mama Lucia und Papa Harry. Wir verbrachten einen schönen Abend damit, bayerische Lieder am Lagerfeuer zu singen. Hihi!


Auf dem Weg zum Point D´Éntrecasteaux bestiegen wir diesen gigantischen Granitblock mit phantastischer Aussicht. Hier stießen wir auch auf eine bemerkenswerte Vegetation und zwei Mädels aus Deutschland und Japan, die nach einigen Wochen Job in Perth nun auf Rundreise waren:


 Bei Windy Harbour:
 Gespräch mit zwei Motorradfahrern aus Perth.



 Weiter ging´s zu den berühmten Feuer- Überwachungs- Bäumen nördlich von Pamberton. Kai war mutig und stieg bis zur ersten Plattform in 25 m Höhe. Ungefähr doppelt so hoch in den Wipfeln befinden sich noch einmal 2 Plattformen, die allerdings gewaltig schwanken und doch eher was für jüngere Besteiger sind.

 Holzbrücke unter der Gravelroad im Nationalpark:
 Alte Holzfäller- Eisenbahn in Pamberton:


 Nun hatten wir den südwestlichsten Punkt Australiens erreicht: der Leuchtturm am Cap Leeuwin:
 Ein altes Wasserrad in der Nähe: Da müssten die Stadelner Zimmermänner mal kommen, um das Ganze wieder in Schuss zu bringen!


 Neuer Stellplatz in der Nähe von Margaret River. Hier konnte man wirklich hervorragend schnorcheln.
 Ein unscheinbarer Wohnwagen nebenan.....
...gezogen von einem wunderbaren alten Toyota- Allrad. Besitzer des Gespanns: Jürgen aus Dortmund, der inzwischen seit über 40 Jahren in Australien lebt und viele tolle Geschichten erzählen kann.
 

Er war unser erster richtiger Gast, der mit uns zusammen ein wunderbares Abendessen mit Blick auf vorbeiziehende Wale und Delfine genoss.

Wir verbrachten einige Tage zusammen mit ihm, seinem Freund Jakob, aus Holland eingewandert und trafen dann noch Mira, die mit ihren 3 Kindern in Broome lebt und aus Aschaffenburg ist. Gemeinsam essen, ratschen, etwas unternehmen. Das wollten wir die ganze Zeit schon, hat sich aber erst jetzt ergeben.
Weitere unzählige auch in der Hochsaison fast leere Strände werden hier von Könnern zum Surfen genutzt.




Die nächste Herausforderung hieß: Wir brauchen ein Allrad- Fahrzeug für Christoph, Helena und Susanne, die im März in Perth ankommen. Nach unseren schrecklichen Erfahrungen in Cairns wollten wir rechtzeitig mit der Suche beginnen und verabschiedeten uns von unseren neuen Freunden, nicht ohne das Versprechen, uns noch einmal wiederzusehen.

Eigentlich hätte dem Kai ja sowas gefallen:


Unser Buget sprach aber eher für diese Größenordnung: Wir suchten in "Gumtree", dem Internet-Forum für Gebrauchtes, und wurden in der Nähe von Bunbury auf diesen Toyota 4 Runner aufmerksam. Das war nicht weit weg, wir fuhren hin, waren die ersten, die das Auto besichtigten, und konnten bei dem Preis gleich zuschlagen. Innerhalb eines Tagen waren wir nun Besitzer von Fanny und dem 4x4. Ohne Probleme.
 
Allerdings musste die Kiste noch ordentlich gereinigt werden, denn die "Dirt Road" steckte noch in allen Ecken.
Zwei Stunden Arbeit, dann ging´s:
 

 Einen Motor hat er auch:
 Hoffentlich begeleitet er uns genauso zuverlässig wie unser Fanny bisher. Wir werden uns nun für die nächste Zeit in der Nähe von Perth auf einem günstigen Campingplatz aufräumen, mit dem 4x4 einige Ausflüge machen und ansonsten das Nomadenleben ein bisschen unterbrechen, bis die Kinder eintreffen.