Sonntag, 6. Januar 2013

Go west: Through the Nullarbor Plains

Wann haben wir den letzten Post geschrieben? Am 30. Dezember? Das ist erst eine Woche her, und uns kommt es schon vor wie eine Ewigkeit, so viel haben wir inzwischen schon wieder erlebt. Erst mal bewunderten wir auf unserem Stellplatz bei Elliston Brain (links im Bild) und sein Motorhome: Stolz zeigte er uns sein 19-Tonnen plus Hänger (5 Tonnen)-  Fahrzeug. Kai hat nun ein neues Ziel.

 Innen: Wohnraum mit "Relax"-Sesseln vorm Riesen-Flachbild-Fernseher, komplette Küche, Badezimmer und normales Schlafzimmer mit Kingsize-Doppelbett.
 Im Keller: natürlich eine ganz normale Waschmaschine (Bosch! Besser als alles, was man unterwegs auf den Campingplätzen finden kann), 1000 Liter Frischwasser.
 1,2 kw Solaranlage und entsprechende Speicherbatterien und Wandler auf 240 Volt. Hintendran dann noch der Hänger mit Werkstatt, Wäscheleine, Platz für Quad und 4x4-PKW.
 Wir waren wieder unterwegs. Hier konnte man Brot kaufen, nach traditionellem Rezept aus dem Steinbackofen. Fein!
 Diese Windräder zur Grundwasser-Gewinnung faszinieren immer wieder.
Zur Abwechslung mal Gravelroad:
 Ein Abstecher zu einem schönen Platz an der Küste:
 In den Gezeitenbecken interessante Seesterne, wie wir sie noch nie gesehen haben.
Kennt einer von euch die?
 Weil die ganze Gegend aus brüchigem Sandstein besteht, gibt es immer wieder solche "Tubes":

Die "Dirt Roads" sind wirklich eine staubige Angelegenheit:

 Murphies Haystacks: Seltsame Felsformationen, sogenannte "Inselberge" (auch auf Englisch heißen die so!) mitten in einem gemähten Getreidefeld.

 An der Küste bei Venus Bay: Der Platz ist bekannt für seine Delfin-Gruppe. Wenn man genau hinschaut, kann man sie am unteren Bildrand auch erkennen. Sie wollten aber einfach nicht besser ins Bild schwimmen.

Impressionen vom Caravan-Park in Smoky Bay: Zwei Gray Nomads beim Gassi-Gehen 

und die junge Mitarbeiterin bei der Müll-Entsorgung:
 Bei Ceduna: Jeder Ort hat hier seinen eigenen kleinen Flughafen:
 Nun ging es also endgültig in Richtung Nullarbor. Dieses Warnschild kurz nach Ceduna war der Anlass, dass wir nochmal darüber nachdachten, wann unser Auto denn mal neues Öl braucht. Kai sah auf dem Schild an der Windschutzscheibe nach. In 300 km. Na, das ist ja noch ne Weile...... Halt! Ab hier ist die nächste Werkstatt erst in 1038 km anzutreffen! Wir müssen JETZT den Kundendienst machen!
 Wir fanden in Ceduna diesen kompetenten Menschen in seiner kleinen No-name-Werkstatt, der sich sofort (!) an die Arbeit machte:
Campervan auf die Hebebühne, Öl wechseln, alles durchchecken (das machte er äußerst gründlich und gewissenhaft):
Ölstand nochmals prüfen:
 Ja, der Motor ist da, wenn auch ziemlich staubig:

Das ganze zu einem angemessenen Preis, wir konnten beruhigt losfahren.



Einer der durchgeknallten Radler auf der Nullarbor-Strecke: Die fahren hier wirklich alles mit dem Rad!

 Schon eher nachvollziehbar: On the Highway to Hell:
 Und natürlich die dicken Roadtrains:
 Hauptdarsteller des Ganzen: die laaaange Straße:
 Belebt durch diverse Warnschilder, 1. Känguruhs, Wombats:
 2. Kamele, Känguruhs, Wombats:
 Hier ging die absolut baumlose Ebene los:
 Die Roadhouses: Staubig, heiß, heißer, ohne Schatten, out of Rosenheim....
 Aber dann: Die Steilküste des Great Australian Bight. Wir beschlossen, an einem Outlook an den Klippen zu übernachten.

Schnell war ein ruhiges Plätzchen (Ruhig? Wir waren allein! In einem Umkreis von ca. 50 km war keiner, außer den auch nachts fahrenden Roadtrains!) gefunden. Aber auch hier: kein Schatten, heiß, selbst der Wind hier am Meer war furchtbar heiß.


 Die Sonne ging unter, aber im Auto herrschten immer noch 38 Grad. Wahnsinn! Tage später erfuhren wir durch Spiegel online, dass an diesem Tag der heißeste Tag in dieser Gegend mit einem Spitzenwert von 48,5 Grad verzeichnet wurde. Na toll! Wir waren live dabei. Das war kein Spaß!


 Ein bisschen Abkühlung gab es in der Nacht dann doch, aber wir beschlossen, am nächsten Tag auf dem Campingplatz von Madura zu übernachten. Da gibt es einen Swimming-Pool!
Zuerst kam aber noch die Grenze nach West Australia. Wagenkontrolle wegen der Quarantäne-Bestimmungen. Unseren Honig mussten wir zurück lassen, alles andere, Obst, Kartoffeln, Zwiebeln, hatten wir schon aufgebraucht.

Bei Eucla wurde die Küste flacher, Sanddünen waren zu bewundern.
In den Sanddünen versinken die Ruinen der alten Telegrafen-Station:

Wegweiser: Nur noch knapp 1000 km nach Esperance. It´s not far!

Also weiter. Aber nicht müde werden! Immer schön alle entgegenkommenden Fahrzeuge grüßen!


Abwechslung! Die Steilküste hat sich in eine Hügelkette verwandelt, die nun die Straße begleitet:
Immer wieder dient die Fahrbahn auch als Landebahn für die Flugzeuge der "Royal Flying Doktors":
Kein Zebrastreifen! Landebahn-Markierung!
Wenn ein Roadtrain abbrennt, dann lässt man ihn halt einfach, wo er ist:


Das Roadhouse in Madura: Nicht nur der Pool war eine Wohltat, auch sonst war einiges liebevoll arrangiert. Allerdings wohl schon vor einiger Zeit, denn alles wirkte ein bisschen heruntergekommen:




Auch die Großen machen hier Pause:
Und es gibt einen Golfplatz! Die gesamte Nullarbor-Strecke dient als 18-Loch- Golf-Kurs. man kann sich anmelden und einlochen. Verrückt!

Preisfrage: Was unterscheidet dieses Warnschild von den vorhergehenden? Nicht die km-Zahl! Erste richtige Antwort - Original-Postkarte aus Australien!
Chris fährt die laaaange gerade Strecke. Wie lang ist sie denn nun? Es kam noch kein Kommentar mit der richtigen Antwort, dabei liegt die Postkarte doch schon bereit! Leute! Mitmachen!



Geschafft! Auf der anderen Seite das Balladonia-Roadhouse mit einem kleinen Museum, in dem man etwas über die Entstehung des Eyre-Highways erfahren kann und einige Trümmer des Spacelab zu bewundern sind, das 1979 hier in der Gegend in Trümmern zu Boden gegangen ist:








Abends kamen wir in Norseman, der ersten Stadt nach der Nullarbor-Durchquerung, an. Die Wellblech-Kamele sollen an die Transport-Möglichkeiten vergangener Tage erinnern:
In Norseman befindet sich die älteste noch in Betrieb befindliche Goldmühle Australiens. Hier werden jährlich 100 000 Unzen Gold aus dem Gestein gewonnen.


 Wir besuchten das öffentliche Schwimmbad zwecks Erfrischung und fanden dann auf dem Outlook am Bacon Hill oberhalb der Gold Mill einen schönen Übernachtungsplatz:

Unser "Fantastic Campervan" hat die lange Strecke bravourös gemeistert, auf dem Highway hat er geschnurrt wie ein Kätzchen. Verbrauch: ca. 12 Liter. Deshalb wurde er nun feierlich mit einem Rest Weißwein auf den Namen "Fanny" (Abkürzung von "Fantastic Campervan, logisch!") getauft. Hoffentlich transportiert er uns auch weiterhin so problemlos um den restlichen Kontinent!





6 Kommentare:

  1. Hallo,

    wir hätten gerne eine Postkarte. Die längste gerade Strecke ist 146,6 km.
    Liebe Grüße
    Die Grüners

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  2. hmm also endweder ist das kamel auf dem obenen Straßenschild betrunken oder es tanzt ;)

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  3. Hallo Ihr zwei,

    auch wir haben es geschafft und sind gut über den Nullabor gekommen. Haben noch eine Nacht in Norseman verbracht und uns für die zweite nacht einen windiges Plätzchen an den Klippen gesucht. Mit dem Wetter hatten wir Glück - es war nicht allzu heiß und auch die gefürchteten Fliegen blieben aus. Jetzt erholen wir uns an der Venus Bay und überlegen, wie wir weiter fahren.
    Euch wünschen wir noch eine tolle Reise und viele, viele Erlebnisse. Genießt die Zeit in Westaustralien.
    Liebe Grüße
    Caro & Christian

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    1. Hallo ihr Zwei,
      schön, dass ihr die lange Fahrt gut geschafft habt! vergesst nicht, in Venus Bay nach den delfinen zu schuen! Wir haben euch übrigens auch über die normale email-Funktion geantwortet. Alles Gute weiterhin,
      Chris und Kai

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  4. Also nach ausgibiger Analyse unterscheidet diese Schilder die Tiere, Wombats/ Flemos (lt Schildschmiererei) - zum Großen Emu die dem Stauß sehr ähnlich sind aber nicht verwandt miteinander.
    derChris und dieHelena

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  5. Glückwunsch! Ihr habt die richtige Antwort gefunden und bekommt als Belohnung eine Orginal-Postkarte aus Australien zugeschickt.

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