Donnerstag, 27. Juni 2013

Wieder daheim

Hallo, hier melde ich mich zum Schluss nochmal, der Bär. Viel habe ich zusammen mit dem afrikanischen Schutzengel und den zwei Glücksbringern von der Helena erlebt. Und ich muss sagen: Die drei haben wirklich ganze Arbeit geleistet. Chris, Kai und ich sind wohlbehalten, gesund und munter wieder daheim. 
Nur ein bisschen Outback-Staub hängt in meinem Fell. 
Aber es gibt noch einiges zu erzählen, was in den letzten Wochen so passiert ist.


Da sitzt die Chris wie gewohnt am Lagerfeuer. Moment. Sind die zwei doch nicht heim gekommen? Campen die immer noch? Seltsam.......



Na, das ist jedenfalls nochmal Australien: Nördlich von Cairns, auf dem Weg nach Cooktown:


Schwarze Geröllhalden: Sie sind jedoch nicht das Produkt irgendwelcher Minen-Aktivitäten, sondern natürlichen Ursprungs und aus schwarzem Granit. Für die Aboriginals sind sie heilig.



Cooktown Center: Der Bootssteg. Hier trifft man sich zum Angeln. Ansonsten ist nix los.


Der Hügel, von dem schon James Cook geschaut hat, wie er hier wieder weg kommt. Mit phantastischer Rundumsicht, Leuchtturm und heutzutage mit Touristeninformationen.



Das Museum, in dem Reste aus den Zeiten von James Cook ausgestellt sind. Chris und Kai sind nicht reingegangen. Altes Gerümpel haben sie nunmehr genug gesehen.


Auf dem Rückweg machte dieses Verkehrsschild eindrücklich deutlich, was die wahren Gefahren des Outbacks sind. Nicht die Krokodile, Spinnen oder Schlangen!


.... Da sind sie schon, haben aber schön am Straßenrand gewartet, bis der Campervan vorbei gefahren war:


Herrliche Ausblicke auf dem Rückweg:


Am kostenlosen Campground von Mt. Molloy (Donation required, um Spenden wird gebeten) vertrieben wir uns einige Tage lang die Zeit. Auf die Verkaufsanzeige in "Gumtree" keine Resonanz.



Dann trafen sich Chris und Kai noch einmal  in der Granite Gorge mit Horst und Beate. Deren Sohn mit Familie war nun auch  dabei.


Die dort ansässigen Felswallabies kamen sogar bis zu den Wohnmobilen und ließen sich von Kai gerne füttern. Mai liab!



Und abends natürlich: Lagerfeuer:


Sogar nachts kam tierischer Besuch:


Am Lake Eacham. Regen.


Nochmal Eindrücke des phantastischen Regenwalds auf dem Trail um den See:



Abends im Caravan- Park: Es regnete und es war ziemlich kalt. Aber es gab eine wunderbar rustikale Campkitchen mit Feuer-Grill-Ofen:


Hier verbrachten alle zusammen einen "gemütlichen" letzten Abend. Gute Weiterreise, ihr Buchers!


Solche Tiere ließen sich nochmal blicken:


Chris bevorzugte allerdings dieses Kätzchen. Auch wenn es nicht zu den eigentlichen tierischen Bewohnern von Australien gehörte, war es doch ein kleiner Vorgeschmack auf ihre Jackie daheim.


Nun waren Karl Heinz und Kristin aus Deutschland zurück in Cairns. Chris und Kai besuchten sie gleich. Dabei ergab sich die Möglichkeit, an einem wunderbaren Platz auf einem 900m hohen Vulkan in den Tablelands zu campen. Karl Heinz verwaltet dieses Grundstück einer alten Freundin, die seit zwei Jahren verschollen ist.


Dafür war Volunteer-Arbeit angesagt: Chris und Kai verpackten ca. 20 Zelte, die zum Verkauf angeboten werden sollten:


Ganz schön viel Arbeit:

Da hatte man sich die Pause mit "The Lot-Burgers" wirklich verdient:


Beim Aufräumen stieß Karl Heinz auf diese junge Python unterm Blumentopf.
Hier gab es wirklich Natur pur.


...Und dann wurde es stürmisch und es regnete ununterbrochen. Selbst in den Garagen der Bunker auf dem Grundstück wurde nichts trocken. Also beschlossen Chris und Kai, doch wieder nach Cairns zurückzukehren. Dort bestand  wenigstens die Möglichkeit, in einer Wäscherei die nassen, müffelnden Sachen sauber und trocken zu bekommen.



Wie wenn sie es wüssten: Diese Känguruh-Familie stand am Straßenrand, als ob sie sich von unseren Australien-Reisenden verabschieden wollten. Servus, ihr putzigen Australier! 
Oder sollte man sagen: See you later?!  Wer weiß......




Unten auf  Meereshöhe wurden frische Ananas am Straßenrand verkauft. Wie gut, dass da grad ein Stau vor einer Baustelle war, da konnte man schnell mal zugreifen, hihi.




....Und wirklich, in Cairns gab es wieder Sonne und sommerlich warm war´s hier im australischen Winter auch.


Im Haus von Karl Heinz und Kristin konnte man richtig zivilisiert am Tisch speisen. Sehr ungewohnt für Chris und Kai. Vielen Dank für die tolle Gastfreundschaft!


Zuletzt kam noch lieber Besuch. Nein. Er stürmte das Haus wie ein Cyclon! Peter und Hermi, zwei Urgesteine aus der Steiermark, die nun ihre Heimat in Atherton gefunden, ihren typischen österreichischen Humor und ein irres Temperament jedoch behalten haben. Sehr unterhaltsam, die zwei!


Nun kam der Tag der Abreise. Chris amüsierte sich noch ein letztes Mal über die lustigen Namen mancher australischer Destinationen: "Wagga Wagga" zum Beispiel.


Zum Abschied zeigte Australien auch noch einmal, welch unübertroffenes Talent für die Gestaltung anschaulicher Schilder hier schlummert:


Nickerchen während des Zwischenstopps in Sydney. Bei 35 Stunden Reisezeit muss man schon sehen, wo man bleibt:


Unser Flugzeug nach Hause:





Tja, und dann sitzt man wieder beim Campen. Nun jedoch im oberpfälzischen Outback am Murner See...


...zusammen mit den Kindern und lieben Freunden. Da ist man gerne wieder daheim!


Und logisch: Lagerfeuer!


Und auch bei uns geht die Sonne mitunter sehr schön unter.......


Wer in der Ferne war, weiß die Heimat wieder zu schätzen. Chris und Kai wollen die tolle Zeit in Australien und die vielen Begegnungen mit unglaublich netten Menschen dort natürlich nicht missen und sie werden sich immer gerne daran zurück erinnern, trotzdem:

Dahoam is dahoam!


Zum Schluss noch eine Vorankündigung: 
Am Samstag, dem 27. Juli zeigen wir die 3000 weiteren Bilder, die im Blog keine Verwendung gefunden haben. Keine Angst: Sie stellen dann nur den Hintergrund für unser großes Sommerfest, natürlich mit Barbeque, dar. Wer will, kann schauen, oder nette Leute treffen.



Dienstag, 21. Mai 2013

Der Rest: Über Mt. Isa zurück nach Cairns

.....Bleibt uns noch, vom Rest unserer Australien-Umrundung zu erzählen: In Alice Springs stärkten wir uns nochmal für den "Heimweg": Gegrilltes, Weißwein, Salat.


Dann kam mal wieder: laaaange Straße:


Unterwegs nochmal die "Devils Marbles", der Campspot dort ist immer für eine Übernachtung gut.


Warum eigentlich alle im Outback wirklich vorsichtig Auto fahren: Es gibt halt so schnell keine medizinische Versorgung. Das Schild bedeutet nicht, dass dort eine Ambulanz ist, sondern, dass man dort eine rufen kann!


Manche Bewohner des Highways haben wirklich drollige Briefkästen:


Jetzt ist die Zeit, in der die Rinder zusammengetrieben werden. Richtig viele Rinder!

Und wieder: laaaaange Straße:

Beim Tanken unterwegs: Der Truck transportiert Reifen, da kaufen wir für einen ein komplettes Auto!



Der Fahrer füllt nicht Wasser auf, sondern er tankt Diesel in die riesigen Behälter. Das gibt einem ungefähr eine Vorstellung, wie weit die Strecke ist, die er noch zu irgendwelchen Minen fahren muss. Schotterpiste vermutlich.


Kai und Horst hauten die Bremse rein. Eine Schlange auf der Straße. Viele haben wir ja in ganz Australien nicht gesehen. Und diese hier war auch schon tot.


Wenn ein Roadtrain von der Gravelroad auf den Highway einbiegt:


Mt. Isa: Da ist nichts mit Naturschönheit, hier herrscht Industrie und Zink-, Blei-, und Kupferabbau vor:


Aber beim Weiterfahren wurde die lange Straße direkt abwechslungsreich: Berge kamen in Sicht.


Ein Hotel /Pub in irgendeinem kleinen Kaff am Wegesrand. So ungefähr muss das "Walkabout Creek- Hotel" einige hundert Kilometer südöstlich aussehen, in dem Teile des Filmes "Crokodile Dundee" gedreht wurden.


An der nächsten Rest-Area lag das Holz schon neben der vorbereiteten Feuerstelle bereit. Das war natürlich unser Übernachtungsplatz!



Die Sonne ging unter....

 

Perfekte Lagerfeuer-Outback-Romantik, eigentlich direkt an der Straße. Das ist Australien!


Und weiter ging´s: laaaaange Straße, aber jetzt nur einspurig asphaltiert! Da heißt es ab an den Straßenrand, wenn ein Roadtrain kommt, sonst muss der ins Unbefestigte und die herumfliegenden Steine haben schon so manche Windschutzscheibe demoliert.


Tausende von Termitenbauten sorgten für ein bisschen Abwechslung. Die sehen fast wie Grabsteine aus:


Diese Station präsentiert selbstbewusst ihren Eingang zur Straße:


Das erste Hinweisschild. Na ja, es ist ja auch nicht mehr weit:


Normanton ist berühmt für die riesigen Krokodile, die hier in den Sümpfen der Umgebung leben. Das größte nachgewiesene, weil von einer Krokodiljägerin (!) erschossene war über 8 m lang. Es wurde nachgebaut und dient dummen Touristen zum Blödsinn machen:


Hier gibt es aber auch wunderschöne Australien-Architektur....


...und outback-typische Zweckbauten:


Das "Purple Pub" ist bekannt wegen seiner ausgefallenen farblichen Gestaltung. Auch diese ist jedoch dem Pragmatismus der Menschen hier zu verdanken: Die lila Farbe war die Billigste.


Merkt euch diesen Take away Imbiss vor, wenn ihr mal in die Gegend kommt: Super Barramundi & Chips, gar nicht mal so teuer:


Die Tankstellen sind auch ein bisschen rustikaler als in anderen Landesteilen. Diese hier ist eine "BP":


Tiere am Straßenrand, normal:



Die Touristeninformation in Croydon weist auf die Vergangenheit als Goldgräber- Städtchen hin. Schön: In der Nähe gab es wieder mal einen Stausee, denn die alten Abbaugruben wurden geflutet. Zum Schwimmen war er nicht unbedingt geeignet, aber es gab saubere, wunderbar erfrischende Duschen!


Immer schmaler wurde die Straße, diese Creek-Überquerung vor Mt. Surprise bestand aus Holzbohlen:


Aber! Die erste Ampel seit Alice Springs! Die Zukunft hat auch hier begonnen!


Am Ortseingang gab es etwas Lustiges: Um die Verbreitung von Unkraut zu vermeiden, wurde jeder Autofahrer aufgefordert, durch eine automatische Waschanlage zu fahren. Das ließen sich Horst und Kai nicht zweimal sagen. Die Autos mussten ja sowieso gewaschen werden! Also fuhren sie jeweils fünfmal durch. Aber so richtig sauber wurden sie doch nicht  Das Reinigungsmittel und die Politur haben halt gefehlt.






Nach Mt. Surprise wurde die Landschaft immer hügeliger. Was man hier sieht, sind alles alte Vulkane:


 
Hier gibt es das "Undara Resort", von dem aus Führungen durch die Lava-Tubes angeboten werden. Das sind Lavaströme, in deren Mitte heißes Magma weiter floss und dadurch Höhlen gebildet hat. Ähnliches gibt es sonst nur noch auf Hawaii. Die Campingplätze verfügten natürlich wieder über vorbereitete Feuerstellen, so dass dem abendlichen Ritual nichts im Wege stand:


Wir hatten riesiges Glück, der Chef persönlich machte unsere Führung. Er ist der Sohn der Familie,
die vor 4 Generationen hier eine Cattle- Station gründete. Als Kind spielte er in den rätselhaften Höhlen. In den 80er Jahren erkannte man die Bedeutung dieser Naturerscheinung und alles wurde zum Nationalpark. Erst  war die Familie natürlich nicht begeistert, aber nun können sie aus dem Tourismus sicher guten Gewinn machen. Beeindruckend war der Enthusiasmus, mit dem Bram Collins uns seine Heimat näher brachte.





Tiere benutzen die Tubes gern als Unterschlupf, vor allem, wenn es ihnen nicht gut ging. So starben auch viele hier. Ihre Knochen zeugen davon:




Hier ein Größenvergleich. An den Leuten kann man erkennen, wie groß die Höhlen sind:





Anschließend gab es Coffee and Scones in der nachgebauten Pionier-Hütte seiner Vorfahren. Hier konnte man sich ein Bild von der Einfachheit der Verhältnisse damals machen:



  Im Resort kann man für 165.- $/Nacht auch in alten Eisenbahnwaggons übernachten, die zu gemütlichen Zimmern umgebaut wurden.  Ein ziemlich stilvoller, wenn auch sehr teurer, Spaß. Uns haben unsere Campervans und der Swimmingpool (angeblich der kälteste von ganz Queensland, wir fanden ihn angenehm!) gereicht. Außerdem: Wenn die nicht mal "Fürth" richtig schreiben.......


Neben dem Swimmingpool wohnen natürlich Känguruhs:


Die Lorys erfrischen sich am tropfenden Wasserhahn:


Die Gottesanbeterin (Größe ca.10 cm) wartet auf Beute:


So schauen die Lavasteine, aus denen hier der gesamte Boden besteht, von innen aus:


Wir machten dann noch eine kleine Wanderung um den Rand eines Kraters. In der Entfernung sieht man eines der "cold fires", die hier gelegt werden, um die Landschaft zu pflegen und schlimmere unkontrollierte Buschbrände zu vermeiden. Sie werden von Flugzeugen aus mit Leuchtmunition entfacht.


Überall Vulkankegel:


Der mal wieder super präparierte Wanderweg:


Von Kilometer zu Kilometer wurde die Landschaft grüner. Die Tablelands erfreuten unsere Augen nach wochenlangem trockenem Outback mit saftigen Wiesen wie im Allgäu. Ein Vorgeschmack auf daheim.
 

Die Millstream-Falls bei Ravenshoe: Hier gibt es Wasser in Hülle und Fülle.



Endlich konnten wir uns orientieren, wie weit weg wir von allem waren: Die Touristeninformation:


Auch hier gibt es eine Ausstellung über Pioniergeschichte (altes Gerümpel)....


 



...und Aboriginal- Kultur:



Wir bezogen auf dem Campground der Eisenbahnfreunde von Ravenshoe Quartier. Fällt euch was auf? Wir haben das Vordach aufgebaut! Es gab Regen!!!! Der erste seit Broome. Wieder ein Vorgeschmack auf Deutschland. Australien will, dass wir uns schon mal aklimatisieren, hihi.


Keine Angst, die Spinne, die Kai im Auto fand, war winzig klein!


Nun wiesen uns diese netten Verkehrszeichen auf die kommenden Gefahren hin:

 

Tatsächlich, hier gibt´s die Kühe im Vorgarten!


 Da waren wir vor acht Monaten mit Karl Heinz auf seiner Tableland-Tour schon mal: Die Milla- Milla- Falls. Damals hatten sie allerdings nicht so viel Wasser und sahen deshalb auch nicht so beeindruckend aus.



Noch besser haben uns die Ellinja Falls gefallen. Sie sind zerklüfteter und versteckt im Regenwald.


Von oben der Blick auf den Nationalpark:


Kleinfahrzeuge:


Kühe:

Irgendwo ein kleiner Markt. Es gab exotische Früchte, Selbstgehäkeltes (unbeschreiblich!), Kaffee aus eigenem Anbau, Marmeladen und Livemusik ("Hotel California").




Auch dies hier ist ein alter Bekannter: Der erste Brush Turkey, der uns an der Ostküste wieder begegnete. Im Westen gibt´s die scheinbar nicht. Wegen seiner Färbung haben wir ihn damals in Sydney "Deutschland-Vogel" getauft.



 Könnt ihr euch an dieses Bild erinnern? Vor fast 25 000 km haben wir es in Cairns auf dem Campingplatz aufgenommen, bevor es los ging. Jetzt stehen wir wieder genau da. Alles ist gut gegangen, unser altgedienter "Fanny" hatte nicht mal die kleinste Panne. Wir haben auch keine Unfälle unterwegs erlebt, auch nicht von anderen. Australien präsentierte sich uns als ein wunderbares, sicheres Reiseland, das über eine super Infrastruktur für Menschen unterwegs verfügt. Überall, wirklich auch im letzten Outback-Winkel findet man z. B. eine ordentliche Toilette MIT Klopapier. Uns ist ein Rätsel, wie sie das machen, aber wir haben es schon sehr genossen. Die Landschaften und die Menschen in Australien sind beeindruckend. Was uns aber gefehlt hat, sind die Kultur und die Freunde in Deutschland. Wir nehmen viele unvergessliche Eindrücke mit nach Hause. Mit unseren Posts haben wir versucht, euch ein bisschen daran teilhaben zu lassen. Wir hoffen, das ist uns einigermaßen gelungen. Die nächsten Wochen werden wir nun dafür verwenden, unser Auto (schweren Herzens, es hat uns die ganze Zeit als unser Heim gedient) und noch einige andere Dinge hier zu verkaufen, die Wärme zu genießen und uns auf die Heimreise zu freuen. Sollte noch etwas Besonderes passieren, dann lassen wir es euch natürlich wissen! Einen Abschluss-Post werden wir bestimmt noch schreiben, aber wir wollen uns jetzt schon mal dafür bedanken, dass ihr unsere Seite über 11 000 mal aufgerufen habt.

Chris und Kai downunder